Rhein-Kreis Neuss gehört zu den wirtschaftlich stärksten Regionen im Rheinischen Revier
Der aktuelle Bericht der Bundesregierung zur Evaluierung des Investitionsgesetzes Kohleregionen (InvKG) zeigt: Der Rhein-Kreis Neuss zählt zu den wirtschaftlich stärksten Kreisen im Rheinischen Revier und nimmt eine Spitzenposition bei den privaten Investitionen ein. Damit bestätigt der Bericht die robuste wirtschaftliche Ausgangslage des Kreises im laufenden Strukturwandel.
Mit dem Investitionsgesetz Kohleregionen stellt der Bund bundesweit rund 41 Milliarden Euro bis 2038 bereit, um die wirtschaftlichen und sozialen Folgen des Kohleausstiegs abzufedern und die betroffenen Regionen nachhaltig zu stärken. Der Bericht, der in dieser Woche im Deutschen Bundestag beraten wurde, weist für den Rhein-Kreis Neuss bislang rund 469 Millionen Euro bewilligter Mittel aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen aus. Damit liegt der Kreis im oberen Drittel der geförderten Regionen.
Besonders hervorzuheben ist die starke private Investitionstätigkeit: Im Jahr 2023 lagen die privaten Investitionen im Rhein-Kreis Neuss bei rund 21.700 Euro je Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe und damit im oberen Bereich des Rheinischen Reviers. Der Bericht unterstreicht damit die Attraktivität des Standorts für Unternehmen und Investoren sowie die solide wirtschaftliche Basis des Kreises im Strukturwandel.
Der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Carl-Philipp Sassenrath zieht aus den Ergebnissen eine ermutigende Bilanz: „Der Rhein-Kreis Neuss ist ein gutes Beispiel dafür, wie Strukturförderung verantwortungsvoll wirkt. Sie ergänzt bestehende Stärken, stößt Zukunftsprojekte an und schafft Orientierung für den Strukturwandel.“ Ein wesentlicher Teil der ausgewiesenen Fördermittel entfällt auf Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen. Dabei handelt es sich um rechnerische Anteile an überregionalen Schienenprojekten des Bundes, die die Schiene im gesamten rheinischen Revier stärken und den Rhein-Kreis Neuss als Teil des regionalen und überregionalen Verkehrsnetzes einbinden. „Infrastruktur ist die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Strukturwandel. Strukturwandelmittel sind nicht für Chichi da, sondern müssen diesem Kernzweck dienen.“
Auch für die Arbeit der Landrätin Katharina Reinhold ist der Bericht von Bedeutung: „Der begleitende Monitoring- und Evaluierungsprozess zum Strukturwandel im Rheinischen Revier ist ein wichtiges Instrument, um den tiefgreifenden Umbruch transparent und nachvollziehbar zu gestalten. Gerade für den Rhein-Kreis Neuss als nördlichen Anlieger schafft er Orientierung, zeigt Fortschritte auf und macht deutlich, wo nachgesteuert werden muss. Diese Transparenz stärkt das Vertrauen in den Strukturwandel und ist eine wesentliche Grundlage für verantwortungsvolle politische Entscheidungen im Sinne der Menschen und der regionalen Zukunftsfähigkeit.“
Der Bericht macht auch deutlich, dass bundesweit noch Herausforderungen bei der Umsetzung bestehen: Zwar sind bereits rund 60 Prozent der Fördermittel fest verplant, tatsächlich ausgezahlt wurden bislang jedoch nur fünf bis sechs Prozent des Gesamtvolumens. Als Hauptursachen nennt der Bericht komplexe und zeitaufwendige Planungs- und Genehmigungsverfahren. Um dem insbesondere im Verkehrsbereich zu begegnen, hat das Bundeskabinett in dieser Woche das sogenannte Infrastruktur-Zukunftsgesetz auf den Weg gebracht. Mit dem Infrastruktur-Zukunftsgesetz will die Bundesregierung den Sanierungsstau auflösen und dafür sorgen, dass wichtige Infrastrukturprojekte schneller umgesetzt werden können. „Die Richtung stimmt – jetzt müssen wir das Tempo erhöhen“, so Sassenrath abschließend. „Wenn Mittel bereitstehen, müssen sie auch zügig umgesetzt werden – insbesondere bei zentralen Infrastrukturprojekten.“