Carl-Philipp Sassenrath: Führerscheinerwerb soll einfacher, digitaler und bezahlbarer werden
Der Weg zum Führerschein soll moderner, günstiger und alltagstauglicher werden – ohne Abstriche bei der Sicherheit. Hierfür hat das Bundesministerium für Verkehr nun umfassende Reformvorschläge vorgelegt. „Wer in der Ausbildung ist, wer auf dem Land wohnt oder einfach selbstständig mobil sein will, weiß, was der Führerschein bedeutet: Freiheit, Flexibilität und ein Stück Unabhängigkeit“, sagt der Bundestagsabgeordnete Carl-Philipp Sassenrath. „Aber die Kosten für den Führerschein sind in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. 3.400 Euro im Schnitt für die Klasse B sind für viele junge Menschen eine echte Hürde. Das müssen wir ändern.“
Der direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für Neuss, Dormagen, Grevenbroich und Rommerskirchen ist Mitglied des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag. Er betont, die Vorschläge aus dem Bundesverkehrsministerium zielten darauf ab, die Fahrausbildung einfacher, digitaler und bezahlbarer zu gestalten. Kernpunkte sind der Abbau unnötiger Bürokratie, die Nutzung digitaler Lernformen und mehr Transparenz bei den Kosten. Dafür soll es in Zukunft möglich sein, den theoretischen Unterricht komplett digital zu absolvieren – per App oder Online-Lernplattform. Fahrschulen sollen selbst entscheiden können, wie sie den Unterricht gestalten. Damit entfallen starre Vorgaben zu Schulungsräumen oder Abläufen. Der Fragenkatalog für die theoretische Prüfung soll ebenso deutlich verschlankt werden.
Auch in der praktischen Ausbildung soll der Einsatz von Fahrsimulatoren stärker erlaubt werden. So können etwa Übungen mit Schaltwagen künftig virtuell trainiert werden. Das spart Kosten und Fahrzeuge – ohne dass die Fahrpraxis leidet. Auch die Zahl der verpflichtenden Sonderfahrten soll sinken, einige davon können künftig im Simulator stattfinden. Wichtiger Bestandteil der Vorschläge des Verkehrsministeriums ist zudem mehr Kostentransparenz: Fahrschulen sollen künftig online offenlegen, welche Gebühren sie verlangen und wie hoch ihre Durchfallquoten sind. So können Fahrschülerinnen und Fahrschüler die Angebote der Fahrschulen vergleichen, bevor sie sich entscheiden.
„Viele junge Menschen sparen monatelang, um den Führerschein machen zu können – oft mit Nebenjob oder Ausbildungsgehalt. Wenn wir es schaffen, die Ausbildung günstiger und gleichzeitig moderner zu machen, entlasten wir junge Menschen, aber auch Familien spürbar“, betont Carl-Philipp Sassenrath. Damit der Vorschläge aber nicht genug: Auch beim Bürokratieabbau soll es vorangehen – mit weniger Aufzeichnungspflichten für Fahrschulen, einfacheren digitalen Fortbildungen für Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer und einer effizienteren Überwachung durch die Länder.
Die Reformvorschläge werden nun im Bundestag weiter beraten. Sassenrath kündigt an: „Wir werden genau prüfen, wo sich die Vorschläge noch verbessern lassen – etwa bei der Praxisnähe oder der Unterstützung kleiner Fahrschulen. Das Ziel bleibt klar: Jeder, der Verantwortung im Straßenverkehr übernehmen will, soll sich den Führerschein leisten können.“ Die rechtlichen Änderungen sollen 2026 auf den Weg gebracht werden.